Editorial

Im sechsten Semester meines Informationsdesign-Studiums widmete ich mich der Gestaltung eines Magazinlayouts. Die thematische Wahl stand uns frei, jedoch gab es eine zentrale Vorgabe: Wir sollten einen Gegensatz visuell und gestalterisch herausarbeiten. Nach intensiver Auseinandersetzung mit verschiedenen Kontrasten entschied ich mich für das Spannungsfeld zwischen Punk und Pop.

Mein gestalterisches Ziel war es, beide Stile auf eine Weise zu vereinen, die ihre Unterschiede betont, aber dennoch harmonisch wirkt. Die Grundgestaltung des Magazins hielt ich bewusst schlicht und strukturiert, um den cleanen und modernen Charakter des Pop-Stils widerzuspiegeln. Im Kontrast dazu habe ich das Magazin anschließend manuell durch Zeichnungen, Überlagerungen und bewusst unperfekte Elemente ergänzt, um ihm einen Punk-inspirierten, rebellischen Charakter zu verleihen. So entstand eine dynamische Mischung aus klaren Linien und roher, unkonventioneller Gestaltung.

Für die Typografie wählte ich eine Kombination aus klassisch-moderner und ausdrucksstarker Schrift: Swear Text für die Fließtexte, um eine elegante, gut lesbare Basis zu schaffen, und Vincente für die Überschriften, um eine markante, aber dennoch moderne Note einzubringen. Während die Typografie eher strukturiert und aufgeräumt bleibt, bringt die Bildwelt den Punk-Aspekt deutlicher zum Ausdruck. Sie ist bewusst rougher gehalten, mit starken Kontrasten und einer rebellischen, unkonventionellen Ästhetik.

Auch in der Farbgestaltung setzte ich gezielt auf eine Mischung aus beiden Welten. Ich entschied mich für eine reduzierte, aber wirkungsvolle Farbpalette aus Gelb, Rot und Schwarz. Gelb spielt dabei eine doppelte Rolle – es verweist auf die ikonischen Dr. Martens-Stiefel als Punk-Symbol, ist aber gleichzeitig eine typische Pop-Farbe durch ihre Strahlkraft und Energie. Rot greift sowohl das klassische schwarz-rote Karomuster der Punk-Szene auf als auch die leidenschaftliche, auffällige Farbwelt des Pop. Schwarz dient als verbindendes, starkes Element, das beide Stile zusammenhält. Die Seiten des Magazins sind zudem in einem warmen Weiß gehalten, anstelle eines reinen, kühlen Weißtons, um eine angenehmere, weniger sterile Anmutung zu erzielen.

Durch diese Gestaltung entstand ein Magazin, das den Gegensatz zwischen Punk und Pop nicht nur thematisch behandelt, sondern auch gestalterisch erlebbar macht – eine Fusion aus Struktur und Chaos, Eleganz und Rebellion